Tour 4: Zum Paradies der Abfahrtspezialisten [87km 1370hm, H/K:15.7]

Karte der Tour zum Col de Paradis Karte
Höhenprofil der Tour zum Col de Paradis Höhenprofil
Streckenplan der Tour zum Col de Paradis Streckenplan
zurück zur Tourenübersicht zum Text für dieses Bild  

 


Von Cubières-sur-Cignoble starten wir auf der D14 Richtung Soulatgé über den kleinen Col d’en Guilhem wie in Tour 12. In Soulatgé biegen wir links ab in Richtung Auriac. Die nächsten zwanzig Kilometer führen durch eine einsame wilde Landschaft, die für mich einen ganz besonderen Reiz hat. Unterwegs haben wir immer wieder schöne Blicke auf das Verdoubletal und Peyrepertuse. Nach zwei Kilometern folgen wir weiter der D10 rechts in Richtung Massac. Die Straße schraubt sich in leichtem Anstieg durch lichten Wald hoch zum Col de Cédeillan auf 594m Höhe weiterhin mit schönem Panoramablick über das Tal und die gegenüberliegende Felswand la Quille. Der unspektakuläre Col ist schnell erreicht und es geht hinab nach Massac, weiterhin durch eine einsame wilde Landschaft.

Hinter Massac wird geht es etwas steiler bergab nach Dernacueillette, vorbei an einem erfrischenden Wasserfall, der jetzt im Frühjahr auch noch viel Wasser führt. Hier in den Hautes-Corbières wird überall in geschützten Tälern auf kleinsten Flächen Weinbau betrieben. Hinter dem Dorf Davejean stehen wir plötzlich auf fast flacher Strecke vor einem Pass- Schild, das den Col des Liges markiert. Das Dorf wollte wohl auch einen eigenen Col sein Eigen nennen.

In Félines-Termenès treffen wir auf die gut ausgebaute D613, die Hauptverbindung zwischen Narbonne im Osten und Couiza im Westen. Dieser Straße werden wir bis hinter Arques folgen. Aber keine Angst, der Verkehr hält sich sehr in Grenzen. Ich habe aus Spaß mal die Autos gezählt: Auf den nächsten 30 km haben mich tatsächlich fünf Autos überholt, und das auf dieser gut ausgebauten Verbindungsstraße. Die D613 wurde 2005 von der Tour de France in einer Übergangsetappe zu den Pyrenäen gefahren, damals stellte das Team Gerolsteiner mit Georg Totschnig zum ersten Mal einen Etappensieger. Die Spuren sieht man ein Jahr später auch noch, natürlich war der Held der Franzosen Thomas Voeckler, der ein Jahr zuvor zehn Tage im gelben Trikot gefahren war.

Zunächst geht es den Col de Bédos hinauf, 150 hm mit einer moderaten Steigung, die auch dank des Rückenwindes wie im Flug genommen werden. Auf der anderen Seite des Cols geht es hinab nach Laroque-de-Fa, sehr malerisch an dem kleinen Flüßchen Sou gelegen. Hier gibt es auch einen Lebensmittelladen, allerdings mit unregelmäßigen Öffnungszeiten. Gleich hinter dem Dorf geht es hinauf zum nächsten Pass, dem Col des Fourches, noch einmal etwa 100 Höhenmeter. In einer rasenden Abfahrt geht es jetzt hinunter an die Orbieu, die wir auf der alten Brücke überqueren. Jetzt beginnt der Hauptanstieg des Tages, die nächsten 6.5 Kilometer steigen wir um 250 Höhenmeter, will heißen lang, aber nicht sehr steil. Und dann haben wir das Paradies erreicht, zumindest den gleichnamigen Pass. Besonders Abfahrtspezialisten werden sich hier wie im Paradies fühlen, denn die nächsten 15 Kilometer geht es herrlich in schönen langgezogenen Kurven auf der gut asphaltierten Straße hinab, so daß man richtig Tempo bolzen kann. Wir durchqueren Arques mit seinem markanten Wahrzeichen, dem Chateau, und folgen im Anschluß der Route wie in Tour 12 beschrieben über Serres, Rennes-les-Bains und Bugarach zurück nach Cubières-sur-Cinoble.


[Startseite]