Tour 1: Col d’Aussières und Col de St. Louis [101km 1730hm, H/K:17.1]

Karte der Tour über Col d’Aussières und Col de St. Louis Karte
Höhenprofil der Tour über Col d’Aussières und Col de St. Louis Höhenprofil
Streckenplan der Tour über Col d’Aussières und Col de St. Louis Streckenplan
Die Breche der Agly bei St. Paul-de-Fenouillet
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Diese Tour wird nicht nur durch die Gesamtmenge der zurückzulegenden Höhenmeter, sondern auch durch die Steilheit der Anstiege zum Chateau von Puilaurens und zum Col St. Louis schwierig gemacht. Die recht gut erhaltene Burg von Puilaurens diente wie so viele andere Festungen der Region während der Albigenserkreuzzüge im 13. Jahrhundert den Katharern als Unterschlupf. Es ist nicht überliefert, wann genau die Burg von den katholischen Truppen eingenommen wurde. Später sicherte Puilaurens neben den Burgen von Aguilar, Termes, Quéribus und Peyrepertuse die französische Grenze gegen Aragon und das spanische Königreich.

Von Cubières-sur-Cinoble fahren wir die D10 durch die Gorges de Galamus nach St. Paul-de-Fenouillet. Hinter St. Paul sehen wir schon von oben die Breche, die von der Agly im Laufe der Jahrtausende in die Felsen geschnitten worden ist. Genau in der Breche gibt es noch die Überreste einer alten römischen Brücke über die Agly zu sehen, die heute aber nicht mehr sehr vertrauenswürdig aussieht und im Übrigen auch nirgend wohin führt. An der selben Stelle kommt am linken Straßenrand eine (lau) warme Quelle aus dem Felsen. Wer hier im Winter fährt, kann sich damit etwas innerlich aufwärmen. Aber heute ist es warm und jetzt erfolgt auch der erste Anstieg des Tages, der uns schon genug ins Schwitzen bringen wird. Es geht über 3,5 Kilometer aus dem Agly-Tal hinaus.

Es geht immer weiter mehr oder weniger aufwärts durch Wald und Weinberge in Richtung Sournia, bis aus dem Wald der gut erhaltene Turm von Prats-de-Sournia aus dem 11. Jahrhundert auftaucht. Von Prats-de-Sournia geht es dann hinunter nach Sournia, dem Hauptort der Fenouillèdes in dieser verlassenen Gegend.

Hier beginnt der längste Anstieg des Tages, es geht 12 Kilometer und 500 Höhenmeter hinauf zum Col d’Aussières auf 1020m Höhe. Der Anstieg ist aber nie besonders steil und gut zu bewältigen. Unterwegs begegnen wir einem Schäfer mit seiner Herde, die Tiere flüchten scheu vor den seltsamen zweirädrigen Wesen. Der Col d’Aussières selber ist weitgehend flach und das Passschild steht seltsamerweise nicht an der höchsten Stelle. Auf der folgenden 16 Kilometer langen Abfahrt treffen wir beim kleinen Ort Montfort auf die Boulzane, deren Lauf wir bis Caudiès-de-Fenouillèdes folgen. Hier im oberen Lauf ist das Tal noch eng und das Wasser hat manche romantische Formation geschaffen.

Im unteren Tal bei Puilaurens wird das Tal breiter und dann taucht vor uns hoch oben das Chateau von Puilaurens auf, eine weitere Katharerburg, der wir einen kurzen Besuch abstatten wollen. Der Anstieg ist nicht lang, keine 2 Kilometer, aber 700 Meter davon haben es wirklich in sich mit bis zu 16% Steigung. Oben am zweiten Parkplatz ist Endstation, nach diesem Test kehren wir wieder um und treffen bei Lapradelle auf die Hauptverkehrsachse Perpignan – Quillan, auf der aber nicht all zu viel Verkehr herrscht und gut zu befahren ist.

Nach sechs Kilometer erreichen wir Caudiès-de-Fenouillèdes, wo eine weitere große Herausforderung beginnt, der Aufstieg zum Col de St. Louis auf 687m Höhe. 340 Meter auf etwa 5 Kilometer ergibt schon eine respektable Steigung, noch dazu sind die Prozente ungleich verteilt, denn 2 Kilometer weisen eine Durchschnittssteigung von 9,2% auf mit Spitzen bis 15%. Oben wird es flacher und die eigenwillige Straßenführung, die auf der Karte ziemlich merkwürdig aussieht, beschreibt hier eine vollständige 360° Kurve. Der Col selber ist nicht durch ein Schild bezeichnet, bildet aber gleichzeitig die Grenze zwischen den Departements Pyrennées-Orientales und Aude. Von hier geht es hinab nach Bugarach, vorbei am gleichnamigen Pic und von dort wie in Tour 12 über den Col de Linas zurück nach Cubières-sur-Cinoble.


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